Die Narren in Eschbronn und weit darüber hinaus sowie örtliche Vereine trauern um ihren ehemaligen Zunftpräsidenten, Säckelmeister und förderndes Ehrenmitglied Aldo Zandonella. Das Narren-Urgestein verstarb am 10.7 Mai im Alter von 77 Jahren.
Geboren am 4. Dezember 1946 in Schramberg als Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter wuchs er im Bauernhofweg mit fünf Geschwistern auf. Nach der Schule erlernte er den Beruf des Malers und schulte später zum Mechaniker um.
Kurz nach dem Umzug von Schramberg nach Mariazell trat er als 20-Jähriger in die dortige Heuliecherzunft ein und prägte sie vor allem in den Jahren 1982 bis 1996 als Zunftmeister. Bei der Übergabe des Präsidentenamts an Thomas Bösinger überließ er „ein bestelltes Feld“.
Bei der Freie Narrenvereinigung Mittlerer Schwarzwald (FNMS) gehörte Zandonella zu den Gründungsmitgliedern und engagierte sich von 1994 bis 2017 als Säckelmeister. Bei seiner Verabschiedung in
der Zunftstube „Sternen“ in Mariazell würdigte FNMS-Präsident Hape Marte den langjährigen Funktionär mit den Worten: „Aldo hat wie kein anderer Jahre lang den Kassenbericht mit so viel witzigem
Humor vorgetragen, dass man über die
trockenen Zahlen immer was zu lachen hatte“.
Stets mit Humor und Gelassenheit konterte der Verstorbene die Anspielung von närrischen Weggefährten über seine nur mäßige Körpergröße von 1,68 Meter.
Nicht nur bei den Narren, auch bei heimischen Vereinen hinterlässt der Verstorbene einen schmerzlichen Verlust. Beim SportvereinMariazell war er seit 1965 Mitglied, spielte aktiv Fußball und
trainierte Leichtathletik. Zudem war er in verschiedenen Funktionen als Ballwart, Schriftführer, Beisitzer und Sportplatzkassierer tätig. Hierfür wurde ihm die
Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Auch den Musikverein Mariazell förderte Zandonella als passives Mitglied knapp zwei Jahrzehnte lang. Obwohl für den stets gut gelaunten Vereinsmensch praktisch das ganze Jahr Fasnet war, fand er noch Zeit für andere Hobbys. Er sammelte leidenschaftlich Briefmarken und Münzen.
Später entdeckte er mit seiner Lebenspartnerin das Reisen auf dem Schiff, ehe Zandonella Ende 2019 anDemenz erkrankte. Er zog von Mariazell ins Betreute Wohnen in Sulgen, wo ihn Tochter Bianca Bendigkeit zwei Jahre lang pflegte, bis er einen Platz im Pflegeheim Christoph-Blumhardt-Haus in Königsfeld erhielt.
Nachdem seine Krankheit schon weit fortgeschritten war, bedeutete der Tod für ihn und die Angehörigen eine Erlösung. Zandonella hinterlässt neben seiner Tochter, fünf Enkel, drei Urenkel sowie drei Geschwister.
Bericht des Schwarzwälder Bote